Die MPU, häufig auch Idiotentest genannt, muss dann gemacht werden, wenn Autofahrer wegen ihres Verhaltens auffällig geworden sind. Was sie dann erwartet, können sie hier erfahren.
Wann muss ich zur MPU?
Die MPU ist eine Abkürzung für die medizinisch-psychologische Untersuchung, die einige Autofahrer machen müssen, wenn sie ihren Führerschein wiederhaben möchten.
Aber nicht jeder Autofahrer, der seinen Führerschein verliert, muss gleich zur MPU. Dafür müssen Zweifel an dem nötigen Verantwortungsgefühl des Fahrers bestehen, das man zum Führen eines Kraftfahrzeuges benötigt.
Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn
- der Fahrer unter Drogeneinfluss Auto gefahren ist und erwischt wurde
- der Fahrer mit mehr als 1,6 Promille im Blut kontrolliert wurde (Achtung: Dieser Wert gilt nicht nur für Auto- sondern auch für Fahrradfahrer)
- die Punkte in Flensburg den Wert von acht übersteigen.
In all diesen Fällen reicht eine Nachprüfung beim KFZ-Amt nicht aus. Wenn der Fahrer wegen einer dieser Vergehen aufgefallen ist, wird er oder sie sowohl medizinisch als auch psychologisch auf Fahrtauglichkeit überprüft. Denn Fahrer eines Kraftfahrzeuges tragen nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen Teilnehmer des Straßenverkehrs Verantwortung.
Was kostet mich die MPU?
Fahrer, die zum Idiotentest müssen, müssen mit erheblichen Kosten rechnen. Los geht es bei ungefähr 335 Euro für Punkte in Flensburg, bis hin zu 730 Euro für Alkohol und Drogen am Steuer.
Da es sich bei der MPU um einen überregionalen, validierten Test handelt, sind die Kosten in Deutschland überall gleich.
Was passiert während der MPU?
Die Untersuchung ist in die beiden Teile aufgeteilt, die ihr auch ihren Namen geben: Der medizinische und der psychologische Test.
Im medizinischen Testteil werden die Fahrer untersucht, ob sie aufgrund ihrer körperlichen Verfassung überhaupt ohne Probleme am Straßenverkehr teilnehmen können.
So wird beispielsweise die Sehkraft überprüft, aber auch kontrolliert, ob der Fahrer die nötigen motorischen Fähigkeiten hat, um auf die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung zu reagieren. Denkbar wäre zum Beispiel nämlich, dass der Fahrer wegen Einschränkungen seines Bewegungsapparates nicht schnell genug reagieren und daher vielleicht nicht auf Straßenschilder und Geschwindigkeitsbegrenzungen innerhalb der geforderten Zeit reagieren kann.
Der psychologische Teil der MPU
Der zweite Teil der Untersuchung hat die psychologische Begutachtung zum Inhalt. In der Regel müssen die Autofahrer während eines halbstündigen Gesprächs erklären, was sie in Zukunft ändern möchten, warum sie ihr Verhalten ändern möchten und wie genau sie das tun wollen. Es geht hier also um eine genaue Begutachtung der inneren Beweggründe. Kann der Fahrer dem Psychologen nicht glaubwürdig vermitteln, dass er sich wahrhaftig bessern möchte, wird es schwierig, den Führerschein wieder zurückzubekommen.
Dieses Problem haben auch viele Coaches und Berater erkannt und so gibt es deutschlandweit mittlerweile eine große Anzahl an unterschiedlichen Vorbereitungskursen, die Führerscheinsünder auf die MPU vorbereiten.
Was ist von Vorbereitungskursen auf die MPU zu halten?
Es gibt die Möglichkeit, sich direkt vor Ort über die MPU zu informieren. Die Stellen, die die Untersuchungen durchführen, geben Informationen aus und halten in regelmäßigen Abständen Informationsveranstaltungen ab. Interessierte sollten jedoch wissen, dass die durchführenden Stellen keine auf den Einzelfall bezogene Beratung machen können.
Für diesen Fall müssen Sie sich andere Hilfe suchen.
Individuelle Vorbereitungskurse auf die MPU
Wer eine konkrete, genau auf sich zugeschnittene Beratung und Vorbereitung auf die MPU wünscht, muss sich einen Coach oder Berater suchen.
Allerdings hat die Sache einen Haken: Es gibt keine Regelungen, die diese Beratungen verbindlich festschreiben würden. Das bedeutet, dass jeder Berater die Kurse so gestalten darf, wie er oder sie sie für richtig hält. Damit haben Autofahrer, die eine MPU machen müssen, aber auch keine Garantie, dass sie wirklich gut auf die Untersuchung vorbereitet werden.
Im schlimmsten Fall entpuppt sich der Test als Geldverschwendung. Wenn die Autofahrer dann noch durch den „Idiotentest“ durchfallen, ist es doppelt ärgerlich –und teuer.
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